Wettbewerbe und Publikum

Wettbewerbe

Mit positiven Meldungen gelangt ein Kleinunternehmer selten in die Medien. Die Gründung wird noch im Handelsamtsblatt vermerkt, und mit einer Qualitätszertifizierung, einer Geschäftserweiterung oder einem Firmenjubiläum schafft er es vielleicht in eine Fachzeitschrift oder ein Lokalblatt.

Grösser wird über die Kleinbetriebe meist nur berichtet, wenn es ihnen schlecht geht. Macht der Eigentümer Konkurs oder muss er wegen Umsatzeinbussen Mitarbeiter entlassen, ist die Firma dem Lokalredaktor einen Artikel wert. Die multinationalen Konzerne sind es, die hierzulande im Rampenlicht der Medien stehen, und nicht die Unternehmerpioniere, die mit Innovationen in ihren Branchen brillieren.

Anders in den USA, wo die erfolgreichen KMU-Chefs die Stars sind. Das konnten die Schweizer Gewinner des Wettbewerbs Entrepreneur of the year am Weltkongress in Palm Springs mit eigenen Augen sehen und hören. Ein amerikanischer Unternehmer nutzt jede Gelegenheit, um sich und seine Produkte zu verkaufen.

Höchste Zeit, dass die Schweizer KMU merken, wie wichtig für sie ein hoher Bekanntheitsgrad ist. Wer bekannt ist, einen guten Ruf und ein gutes Image hat, kommt einfacher zu neuen Kunden. Doch die KMU verfügen meist nicht über die nötigen finanziellen Mittel für professionelle Marketingmethoden. Trotzdem können sie mit gewitzten Aktivitäten – als «Guerilla-Marketing» bekannt – viel erreichen. Ansätze dazu sind auch hierzulande vorhanden.

Das belegt eine Studie über die Marketingfähigkeiten von KMU, die Atag Ernst & Young in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen und bilanz erhoben hat. Für alle, die mehr über die Studie sowie über originelle Marketingmethoden erfahren wollen, findet im Frühjahr 1999 ein Seminar statt.

Elementar für Unternehmer ist auch das Beziehungsnetz. Es funktioniert in direkten Kontakten, aber auch über Verbände, Organisationen und Vereine. Ein solcher Verein ist die kürzlich gegründete Gesellschaft ehemaliger Jungforscher, zu der sich ehemalige Teilnehmer von «Schweizer Jugend forscht» zusammengeschlossen haben.

Nun hat Initiant Peter Troxler ein Problem: Viele Adressen ehemaliger Jungforscher konnten nicht mehr ausfindig gemacht werden. Deshalb der Aufruf, dass sich ehemalige Teilnehmer von «Schweizer Jugend forscht», «European Contest for Young Scientists» oder «Europäische Olympiade der Wissenschaften» melden
Probleme mit dem Bekanntheitsgrad und dem Image haben auch Randregionen, wenn es um Unternehmensansiedlungen geht. Wohl niemand denkt beispielsweise daran, als Firmendomizil das Goms im Kanton Wallis zu wählen.

Trotzdem gelingen den Wallisern immer wieder überraschende Ansiedlungen. Jüngstes Beispiel ist die neugegründete PWB Distribution in Niederwald, welche die von der PWB in Altstätten SG entwickelten Innovationen, nämlich Voreinstellmessgeräte und Montagehilfen für CNC-Werkzeuge, herstellt. Dieser Ansiedlungserfolg hat vor allem mit Geld zu tun. Aber es waren nicht etwa Schmiergelder, die zum Standortentscheid führten, sondern private Initianten sorgten dafür, dass das Firmenprojekt finanziert werden konnte.

Ein Indiz dafür, dass Finanzierungshilfen für ansiedlungswillige Firmen ein entscheidender Bestandteil der Arbeit von kantonalen und lokalen Wirtschaftsförderungen ist.

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