Massaker soll Unfall gewesen sein

Nepal

Neuer Regent in Nepal sprach vom «versehentlichen Abfeuern» einer Waffe

Das Massaker im nepalesischen Königspalast ist nach offiziellen Angaben durch ein versehentliches Abfeuern einer automatischen Waffe entstanden. Gemäss früheren Informationen wurde Kronprinz Dipendra als alleiniger Täter bezeichnet.

Bei dem Abendessen im Königspalast sei am Freitag «plötzlich eine automatische Waffe explodiert», sagte der neue Regent Gyanendra am Sonntag im staatlichen Radio. «Nach den uns vorliegenden Informationen wurden (die Opfer) durch versehentlich abgefeuerte Schüsse aus einer automatischen Waffe schwer verletzt», hiess es weiter. Die verwundeten Mitglieder der königlichen Familie seien im Spital gestorben.

Widersprüchliche Versionen vom Tathergang

Dies war die erste offizielle Stellungnahme zu dem Vorfall von Freitagabend. Zuerst hatte Innenminister Ram Chandra Poudel erklärt, Kronprinz Dipendra habe König Birendra und Königin Aishwarya und neun weitere Mitglieder des Königshauses getötet. Später korrigierte er die Zahl der Toten auf acht statt elf. Dipendra soll nach dem Blutbad die Waffe gegen sich selber gerichtet haben.

Innenminister Poudel dementierte später, dass er den Hergang bestätigt habe. Auch in ersten Zeitungsberichten war Dipendra als Täter genannt und sein Tod gemeldet worden. Später hiess es dagegen, er liege im Koma. Er wurde gemäss der Thronfolge zum neuen König ausgerufen. Als Regent wurde sein Onkel, Prinz Gyanendra, eingesetzt.

Nach unbestätigten Gerüchten war es zu einem Streit um die Brautwahl des 29-jährigen Dipendra gekommen, der dann seine Angehörigen mit einer halbautomatischen Waffe getötet habe. Dies hatte auch eine Zeitung unter Berufung auf Kreise des Königshauses berichtet. Doch trauten viele Beobachter dem Kronprinzen eine solche Tat nicht zu. Die Toten waren dem hindustischen Brauch entsprechend am Abend eingeäschert worden.

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