Importverbot für IT-Genossen

Franchisesysteme
Via Franchisesysteme lässt sich schnell und gezielt ein eigenes Geschäft auf- und ausbauen. Kein Wunder also, dass McDonald’s Schweiz gemäss der Bilanz-Arbeitsmarkt-Umfrage vom letzten September zwischen Januar 1998 und Juni 1999 am meisten neue Arbeitsplätze geschaffen hat. Auch die Überlebenschancen eines Firmengründers, der über das Franchisesystem den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, sind relativ gross. Tatsache ist aber auch, dass Franchisingsysteme meist in Märkten aktiv werden, die schon ausgereizt sind. Ein Verdrängungskampf, der dann auf Kosten der bisherigen Anbieter geht.

Ein anderer Kampf wird zurzeit am Stellenmarkt ausgetragen. Im Bereich Informationstechnologien (IT) fehlen hier zu Lande Tausende von Spezialisten. Dabei sind die Informationstechnologien für die Zukunft für viele Unternehmen der entscheidende Erfolgsfaktor. Wer im immer rascheren Wettbewerb mithalten will, baut seine IT-Basis aus. Weil der IT-Stellenmarkt gänzlich ausgetrocknet ist, betreiben schon eine ganze Reihe von Unternehmen in Indien oder in der ehemaligen Sowjetunion wie etwa in Sankt Petersburg eigene Büros für Software-Entwicklungen. Trotzdem kommen die hiesigen Firmen ohne eigene Fachkräfte nicht über die Runden. Wenn es ihnen nicht gelingt, die gewünschten Know-how-Träger direkt von den Hochschulen und Fachhochschulen zu holen, versuchen sie, entweder die Spezialisten firmenintern aufzubauen oder diese im Ausland einzukaufen. Doch auch in den europäischen Nachbarländern sind IT-Leute Mangelware.

Auf die Jobausschreibungen der Firmen melden sich auch Anwärterinnen und Anwärter beispielsweise aus Sankt Petersburg, aus Indien oder aus Südamerika. Doch wer nun meint, sein Personalproblem sei gelöst, täuscht sich gewaltig. Auch wenn es sich um Topspezialisten handelt, haben diese Bewerbungen keine Chance. «Für Russen, Inder oder etwa Südamerikaner können Sie das Papier für ein Arbeitsbewilligungsgesuch sparen», erklärte ein Mitarbeiter des Luzerner Arbeitsamtes. Denn für Personen aus Ländern, die nicht zu den traditionellen Rekrutierungsländern für Arbeitskräfte der Schweiz gehören, würden keine Arbeitsbewilligungen erteilt.
Erstaunlich ist, dass solche Probleme die Betreiber von Strip-Klubs nicht kennen. Sie können ganz legal Frauen aus Russland, der Ukraine oder etwa aus Südamerika beschäftigen, derweil für gut ausgebildete Fachleute aus den gleichen Ländern die Grenzen geschlossen bleiben. Offenbar ist es für unser Land wichtiger, dass genügend Personal im Rotlichtmilieu vorhanden ist als in Firmen, die mit neuen Technologien die Märkte erobern wollen.

Gut zu wissen, dass der Bund zumindest für die Neuunternehmerförderung ein offenes Ohr hat. Ab diesem Frühjahr können Risikokapitalgesellschaften und Business-Angels von Steuererleichterungen profitieren. Weitere Förderungsmassnahmen sind in Vorbereitung, wie der Chef des Staatssekretariates für Wirtschaft, David Syz, im Interview in der Technologie-Bilanz ankündigt.Jene Pioniere, die ihr Geschäft schon erfolgreich aufgebaut haben, können sich noch bis zum 5. März für den Swiss Economic Award anmelden. Das Swiss Economic Forum für KMU-Chefs und Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer findet am 26. und 27. Mai in Thun statt. Über die Website des Forums können sich Interessenten auch für den Mai-Event anmelden.

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