Heutige GPRS-Handys vertragen sich nicht mit allen GPRS-Netzen

GPRS

Die schnelle Datenübertragung auf Mobilfunknetzen mit Hilfe des General Packet RadioService (GPRS) kommt nur langsam in Fahrt. Inzwischen haben zwar alle wichtigen Hersteller entsprechende Handys im Angebot, doch diese sind bereits veraltet, noch bevor sie in grösseren Stückzahlen ausgeliefert wurden. Denn die bestehenden GPRS-Funknetze von Sunrise undOrange benötigen schon bald eine Modernisierung, um die wachsende Zahl von Nutzern bewältigen zu können. Diese Modernisierung bringt es mit sich, dass bereits verkaufte GPRS-Handys an den Hersteller zurückgeschickt und mit einer verbesserten Software nachgerüstet werden. Swisscom möchte deshalb ihr GPRS-Angebot erst aufEnde Jahr – wenn die neuen GPRS-Handys eingetroffen sind – starten und damit eine kostspielige Rückrufaktion vermeiden.

In der Schweiz hat im vergangenen Dezember Sunrise als erster Netzwerkbetreiber GPRS eingeführt. Klugerweise wurde die Dienstleistung kaum beworben. Für die Konkurrenten Orange und Swisscom waren die Anfangsschwierigkeiten Grund genug, ihren Start beinahe ein Jahr hinauszuschieben. Eine der Bedingungen für den GPRS-Launch bei Orange war, dass genügend verschiedene Modelle von Endgeräten in ausreichender Anzahl verfügbar sind. Diese Bedingungsei nun erfüllt. Dennoch müssen sich die Lausanner Mobilfunker schon bald den Vorwurf gefallen lassen, dass auch sie sich übereilt ins GPRS- Abenteuer gestürzt haben.

Telekomausrüster Nokia und Ericsson weisen darauf hin, dass die heute installierten GPRS-Infrastrukturen einen Massenansturm nicht bewältigen können. Die Funknetze müssen deshalbnachträglich mit einem doppelten Signalisierungskanal – dem Packet Broadcast Control Channel(PBCCH) – nachgerüstet werden. PBCCH vereinfacht das Ressourcenmanagement in GPRS- Netzen, denn Sprache und Daten werden neu über einen separaten Kanal geführt. Dieser Umstand wirkt sich günstig auf Verfügbarkeit und Stabilität der GPRS-Verbindung aus. Auf die Frage, ob man diese Nachrüstung nicht schon zu Beginn hätte machen können, meint Nokia beispielsweise, dass diese Vorgehensweise typisch für die Entwicklung eines Standards sei.

PBCCH ist erst seit einigen Wochen verfügbar. In der Schweiz stattet Ericsson das Swisscom- Funknetz mit der neuen Software aus. Da es noch keine PBCCH-fähigen Endgeräte gibt, wird der GPRS-Dienst laut Swisscom erst auf Jahreswechsel aufgeschaltet. Die Netze von Sunrise undOrange sind von Nokia geliefert worden. Der finnische Hersteller glaubt, dass die Nachrüstung der Netze erst gegen Ende 2002 nötig sein werde. Beide Anbieter haben bestätigt, dass nächstes Jahr eine Nachrüstung sowohl des Netzwerkes als auch der Endgeräte unumgänglich sein wird. Wer dann noch ein altes GPRS-Handy besitzt, wird es an den Hersteller zurückschicken müssen – eine Aufdatierung via SMS ist nicht möglich. Sunrise- und Orange-Kunden, die zur Swisscom wechseln, müssten ihr Gerät schon früher nachrüsten. Während die PBCCH-fähigen Geräte rückwärts kompatibel sind, ist das umgekehrt nicht der Fall.

Leave a Reply

Esta web utiliza cookies propias y de terceros para su correcto funcionamiento y para fines analíticos. Al hacer clic en el botón Aceptar, acepta el uso de estas tecnologías y el procesamiento de tus datos para estos propósitos. Ver
Privacidad