Eine Erfolgsgarantie gibt es nie

Erfolgsgarantie

Die 50 Top-KMU der Schweiz demonstrieren ganz deutlich: Hinter jedem erfolgreichen Unternehmen stehen Pioniere, die bereit waren und sind, ihr ganzes Know-how, all ihre Zeit und praktisch sämtliche ihnen zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel für eine eigene Firma einzusetzen. Und das ohne Rücksicht auf Totalverluste. Auffallend ist, dass das Gros von ihnen aus der Praxis heraus ins Unternehmertum wechselte und über keine Hochschulbildung verfügt. Die topausgebildeten Wissenschafter von unseren Hochschulen dagegen sind unter den Unternehmern eine Minderheit. Dabei wären sie aufgrund ihrer theoretischen Ausbildung dazu prädestiniert, die Forschungsergebnisse in vermarktbare Produkte umzusetzen und den Wirtschaftsstandort Schweiz im Bereich der Schlüsseltechnologien sowie in den Wachstumsmärkten in eine Spitzenposition zu bringen.

Das heutige Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) unter Professor Hans Sieber hat dies bereits vor drei Jahren erkannt und die Kommission für Technologie und Innovation (KTI) mit einer Start-up-Aktion beauftragt. Das Ziel: Forschungsergebnisse der Hochschulen sollen von den Wissenschafter-teams selber kommerzialisiert werden. Die ersten Früchte sind jetzt da: Dank einem zweistelligen Millionenbetrag für Coaching und Beratung konnten sich bisher mehr als ein Dutzend Firmen an den Märkten etablieren und insgesamt 188 Arbeitsplätze schaffen.

Zugegeben: Nicht jedes Neuunternehmen, dass durch das Coaching von KTI Start-up ging und mit dem gleichnamigen Label ausgezeichnet wurde, ist ein Erfolg. Trotz kritischer Begutachtung, einem umfangreichen Screening und intensiven Beratungsleistungen unter Beihilfe von Wirtschaftsexperten wie beispielsweise dem helvetischen Venture-capital-Papst Branco Weiss gibt es unter den KTI-Firmen auch Flops. Das wiederum beweist, dass auch die beste Ausbildung und die direkte Unterstützung durch vom Bund bezahlte Business-Angels keine Garantie für den Erfolg sind. Letztlich entscheidet der Markt und vor allem die Persönlichkeit jedes einzelnen Unternehmers.

Gerade wegen dieser Tatsache sollen die Hochschulabsolventen nun künftig schon frühzeitig für das Unternehmertum sensibilisiert werden. Denn wer sich schon früh mit der Gründung einer eigenen Firma auseinandersetzt, hat später die besseren Startchancen. Deshalb fand diese Woche im Technopark Zürich ein Gross-Event statt: ein Treffen zwischen den eidgenössischen und den privaten Jungunternehmerförderern, zwischen Neuunternehmern, Topshots aus Politik und Wirtschaft sowie Medienvertretern.

Die Veranstaltung war der Startschuss für eine Grosskampagne direkt bei den Studenten selber. Extra dafür liess KTI Start-up einen Comic unter dem Titel «Enterprise» entwickeln, wo die angehenden Wissenschafter alles über die Firmengründung erfahren. Im Spätherbst finden dann bei ausgewählten Pionierunternehmen direkte Treffen zwischen interessierten Studenten und den Firmenchefs statt, damit diese am Ort des Geschehens ihre eigenen Eindrücke sammeln können.

Da kann sich Branco Weiss freuen. Der Unternehmer, der Ende Mai seinen siebzigsten Geburtstag feiern durfte (zu dem ihm auch die bilanz gratuliert), hat über Jahre bei den ETH-Studenten in Zürich als Dozent für das Unternehmertum geworben. Jetzt tritt quasi die Aktion KTI Start-up seine Nachfolge an – mit einem Comic.

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